Bundesratspräsident Tillich würdigt Schimon Peres
Der ehemalige israelische Staatspräsident Schimon Peres ist im Alter von 93 Jahren gestorben.
»Mit Schimon Peres ist ein großer Staatsmann und eine anerkannte Führungspersönlichkeit im Nahen Osten von uns gegangen. Sein Wirken reicht weit über Israel hinaus. Er hat sein Leben dem Frieden und der Versöhnung gewidmet«, erklärte Bundesratspräsident Tillich anlässlich des Todes von Peres.
Tillich war im vergangenen Dezember als Bundesratspräsident nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete gereist. Damit setzte er den freundschaftlichen Kontakt fort, den der Bundesrat seit vielen Jahren über intensive Beziehungen mit Israel führt. Zuletzt traf der damalige Bundesratspräsident Stephan Weil im Jahr 2014 den israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres.
»Seine Stimme wird Israel und der Welt fehlen«
Peres hatte die Politik seines Landes über 70 Jahre geprägt. Er bekleidete mehrere Ministerämter, war mehrfach Ministerpräsident und führte Israel von 2007 bis 2014 als Staatsoberhaupt. Für seine Bemühungen im Nahen Osten erhielt er 1994 gemeinsam mit Yitzhak Rabin und Jassir Arafat den Friedensnobelpreis.
Schimon Peres wurde am 2. August 1923 als Sohn eines Getreide- und Holzhändlers im damaligen Polen geboren. Als Elfjähriger kam er mit seinen Eltern ins britische Mandatsgebiet Palästina. Seine Heimat fand er zunächst in Tel Aviv, später in einem Kibbuz. Bereits in jungen Jahren engagierte sich Peres politisch und schloss sich der Jugendbewegung der zionistischen Soldaten an. Der damalige Premierminister David Ben-Gurion entdeckte das politische Talent und holte Peres 1953 nach Tel Aviv, wo er ihn zum Generaldirektor des Verteidigungsministeriums ernannte. Bereits in dieser Funktion setzte sich der spätere Friedensnobelpreisträger für eine Annährung Deutschlands und Israels ein.
»Schimon Peres hatte einen großen Anteil daran, dass Deutschland und Israel heute so gute und freundschaftliche Beziehungen verbinden«, erklärt Bundesratspräsident Tillich. »Sein Traum von einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten, der ihm besonders am Herzen lag, bleibt Anspruch und Verpflichtung. Seine Stimme wird Israel und der Welt fehlen.«