Sächsisches Zukunftscluster SaxoCell präsentiert Spitzenforschung in Berlin
Gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig und dem Zukunftscluster SaxoCell lud die Sächsische Landesvertretung am 16. Januar 2024 ein zum Parlamentarischen Abend unter dem Titel »SaxoCell meets Politics: Zugang zu innovativen (Zell)Therapien in der klinischen Praxis in Sachsen«
Das zukunftsweisende Thema "Zugang zu innovativen (Zell)Therapien in der klinischen Praxis in Sachsen" ist von großer Relevanz für die künftige Gesundheitsversorgung im Freistaat Sachsen und darüber hinaus.
SaxoCell steht für die Erschließung neuer Anwendungsgebiete und Produktionsmethoden für so genannte »lebende Arzneimittel«. Dabei sollen personalisierte zelluläre Therapien und einem hohen Sicherheitsprofil für die sichere, klinische Anwendung im industriellen Maßstab und zu sozial verträglichen Kosten hergestellt werden. Davon profitieren medizinisch nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern wirtschaftlich auch die Regionen - medizinische Forschung als lokales Konjunkturprogramm!
Der Bevollmächtigte des Freistaates Sachsen beim Bund, Staatssekretär Conrad Clemens konnte ca. 100 interessierte Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medizin in der Landesvertretung begrüßen. Der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft, Sebastian Gemkow stellte die besondere Exzellenz von SaxoCell auf dem Gebiet der Zellforschung heraus: »SaxoCell bringt Wissenschaft und Industrie zusammen und erschließt eine einzigartige Wertschöpfungskette«. Es ist eines von 14 bundesweiten und zwei sächsischen, vom BMBF geförderten Zukunftsclustern, und steht damit ganz besonders für Spitzenforschung »made in Saxony«.
Frau Prof. Ulrike Köhl, Direktorin des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig und Sprecherin von SaxoCell stellt das Cluster und seine Tätigkeit zu Beginn der Veranstaltung kurz vor. Ihr Co-Sprecher, Prof. Uwe Platzbecker, Hämatologe und Onkologe vom Universitätsklinikum Leipzig, gab einen Ausblick auf die neuartigen Therapiemöglichkeiten durch Zelltherapien. Besonders eindrücklich veranschaulichte das die Ärztin Dr. Beatrix Schröder, die selbst erkrankt war und mittels einer AR-T-Zell-Therapie im Universitätsklinikum Leipzig geheilt werden konnte.
In einem weiteren Flash-Talk zeigten Christian Thams von der Firma Janssen und Dierk Neugebauer von Bristol Myers Squibb die Perspektive der Pharmaindustrie auf die neuartgien Therapiemöglichkeiten auf. Sie mahnten vor allem die schnellere und breitere Anerkennung der Therapie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss sowie die bessere Vergütung an.
Der Dresdner Bundestagsabgeordnete Lars Rohwer, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, beleuchtete die politischen Rahmenbedingungen für einen breiteren Patientenzugang zu den neuen Therapien. Hierzu bedürfe es vor allem mehr Innovationsfreudigkeit und eine bessere Kooperation zwischen Forschung und Industrie.
In einem anschließenden Panel nahmen neben Dierk Neugebauer die Bundestagsabgeordnete und Ärztin Dr. Paula Piechotta, die medizinischen Vorstände der Universitätsklinik Dresden. Prof. Michael Albrecht und der Universitätsklinik Leipzig, Prof. Christoph Josten sowie Julia Steinigen-Fuchs von der Ethikkommission an der Technischen Universität Dresden teil. Sie diskutierten u.a. über die Mindeststandards bei der Evidenz, die Finanzierung der Therapien sowie eine schnellere Zulassung.
Die Veranstaltung klang im Nachgang bei angeregten Gesprächen der Gäste mit den Expertinnen und Experten des Abends aus.