Raumfahrer - Lesung mit Lukas Rietzschel
Am Abend des 28. Juli konnte der Bevollmächtigte des Freistaates Sachsen, Staatssekretär Conrad Clemens einer der spannendsten und wichtigsten Stimmen Sachsens zu einer Lesung in der Landesvertretung begrüßen. Der sächsische Autor Lukas Rietzschel stellte seinen neuen Roman »Raumfahrer« vor. Die Veranstaltung fand hybrid statt – mit knapp 50 Gästen in der Landesvertretung sowie digitalen Zuschauern bei Youtube und Facebook.
Die Debatte ist auch 31 Jahre nach der Wiedervereinigung hochaktuell: Der Umgang mit der Geschichte im Großen und Kleinen, in der Gesellschaft und der Familie. Wie werden persönliche Erfahrungen der DDR-Zeit bis heute weitergegeben und welche Folgen hat das? Der sächsische Autor Lukas Rietzschel hat darüber ein neues Buch geschrieben, der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder Marco Wanderwitz, MdB eine politische Debatte angestoßen. Wir haben nun beide zusammengebracht. Nach der Lesung diskutierten der Autor und der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie mit Stefan Locke (FAZ Dresden).
Zum Roman
»Gebäude lassen sich abtragen und neu aufbauen, Erinnerungen nicht«
Jan und seine Eltern sprechen nicht viel über das Heute und erst recht nicht über das Gestern. Erst als Herr Kern auftaucht, kommt das fragile Gleichgewicht der Familie ins Wanken: Welche Beziehung führte Jans Mutter mit dem Vater von Herrn Kern? Was haben die Kerns mit der Kunst von Georg Baselitz zu tun? Immer weiter arbeitet sich Jan durch das Schweigen mehrerer Generationen, taucht ein in die Geschichte der Baselitz-Brüder, die Geschichte seiner Eltern und begreift, dass die Gegenwart nicht nur aus der eigenen Vergangenheit besteht. Behutsam und voller Empathie zeichnet Lukas Rietzschel ein eindrückliches Bild von Menschen, die durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind -- und von Verletzungen, die sich durch Generationen hindurchziehen und scheinbar nie verheilen.
Lukas Rietzschel wurde 1994 in Räckelwitz geboren und lebt heute in Görlitz. Sein Debütroman »Mit der Faust in die Welt schlagen« erschien 2018 und war ein Bestseller. Der Autor wird 2022 Stipendiat der Villa Aurora in Los Angeles sein.