27.03.2017

»O Ewigkeit, du Donnerwort« – Präsentation des neuerworbenen Partiturautographs der Kantate BWV 20 von Johann Sebastian Bach

Die Stiftung Bach-Archiv Leipzig präsentierte das Partiturautograph von Johann Sebastian Bachs Kantate »O Ewigkeit, du Donnerwort« BWV 20 exklusiv auf dem Berliner Parkett.

Zu einem besonderen Ereignis konnte die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, am 27. März 2017 über 190 musikinteressierte Gäste in der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund in Berlin begrüßen – unter ihnen den Apostolischen Nuntius, S.E. Erzbischof Dr. Nikola Eterovic sowie die Botschafter Frankreichs, S.E. Philippe Etienne, Japans, S.E. Takeshi Yagi und Montenegros, S.E. Ranko Vujavic, und die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Im vergangenen Jahr ist es dem Bach-Archiv Leipzig gelungen, die wertvolle Handschrift zu erwerben und somit nach 267 Jahren mit dem bereits als Leihgabe des Thomanerchors im Bach-Archiv vorhandenen originalen Satz der Einzelstimmen wieder zu vereinigen.

Bei der Erwerbung handelt es sich um ein vorbildliches Zusammenspiel der Stadt Leipzig, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Freistaat Sachsen. So wurde ermöglicht, eine Partitur einer öffentlichen Einrichtung zukommen zu lassen und nach Leipzig an den Ursprung ihres Entstehens zurückzuführen.

In ihrer Begrüßung würdigte Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange diesen Sachverhalt ein und bedankte sich bei allen Beteiligten. Neben den öffentlichen Institutionen waren dies die Kulturstiftung der Länder, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig und weiterhin zahlreiche private Spender.

Auch die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, lies es sich nicht nehmen, an der Präsentation der Partitur und dem begleitenden Konzert teilzunehmen. In ihrem Grußwort ging auch sie nochmals auf die spannende Geschichte des Verbleibs der Partitur bis zum Erwerb durch das Bach-Archiv Leipzig ein.

Die Partitur wurde Anfang 1917 aus der Berliner Sammlung Rudorff von Henri Hinrichsen, dem Inhaber des Leipziger Verlagshauses C.F. Peters, für die Musikbibliothek Peters erworben. Die an der Familie Hinrichsen verübten Verbrechen des NS-Regimes führten dazu, dass sein Sohn nach Kriegsende die Autographe an seinen neuen Wohnsitz in New York überführte. Später wurde die Partitur an den Basler Dirigenten und Mäzen Paul Sacher versteigert. Die Paul-Sacher Stiftung bot die Partitur schließlich 2013 dem Bach-Archiv zum Kauf an.

Musikalisch wurde der Abend gestaltet durch die Gesangssolisten Geneviève Tschumi und Raphael Höhn in Begleitung von Mitglieder des Pauliner Barockensembles aus Leipzig - mit Werken von Johann Gottlieb Janitsch und Johann Sebastian Bach; die Kantate »O Ewigkeit, du Donnerwort« durfte hierbei natürlich nicht fehlen.

Die begeisterten Gäste ließen es sich beim anschließenden Stehempfang nicht nehmen, die ausgestellten wertvollen Handschriften eingehend zu würdigen.

Unterstützt wurde der stimmungsvolle Abend in der Sächsischen Landesvertretung durch den Ostdeutschen Sparkassenverband.

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