14.12.2016

»Tagesanbruch« – Literaturabend mit Hans-Ulrich Treichel

Hans-Ulrich Treichel am Rednerpult zur Lesung in der Landesvertretung Berlin
Literaturabend mit Hans-Ulrich Treichel 
© Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund

Hans-Ulrich Treichel las zum Literaturabend am 14.12.2016 in der Vertretung des Freistaates Sachsen aus seinem Buch »Tagesanbruch«.

Zum Literaturabend mit dem Autor Hans-Ulrich Treichel lud der Bevollmächtigte des Freistaates Sachsen Erhard Weimann am 14. Dezember 2016 in die Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund ein.

Herr Staatsekretär Erhard Weimann konnte 140 interessierte Gäste aus Politik, Wirtschaft und Literaturliebhaber begrüßen. Unter ihnen waren auch der Sächsische Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Lutz Rathenow und aus dem Kulturbereich unter anderem Dr. Sigrid Damm, Dr. Dagmar von Gersdorff, Helga Schütz, B. K. Tragelehn und Prof. Hans-Hendrik Grimmling.

In seiner Einführung hob Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold hervor, dass die Erzählung Treichels ein unglaublicher Befreiungsakt sei und er damit wertvolle Erinnerungsarbeit leisten könne. Es treffe ja eine ganze Generation, die meist über Schrecken von Vertreibung und Verlust der Heimat nicht sprechen konnten.

Hans-Ulrich Treichel las aus seinem Buch „Tagesanbruch“, welches ins Zentrum von Hans-Ulrich Treichels Schreiben, ganz nah heran an die Schmerzpunkte von Verlust und Verlorenheit führt. Es ist die eindringliche, tieftraurige Erzählung einer Frau, die am Totenbett ihres Kindes endlich all das auszusprechen versucht, was sie niemals ausgesprochen hat; und am Ende doch bekennen muss, dass ihr die Worte versagen. Denn »es gibt Dinge, die verschweigt man sogar den Toten«.

Im anschließenden Gespräch vervollständigte Hans-Ulrich Treichel das zuvor gelesene durch eine persönliche Schilderung aus seiner Familie. Die Mutter im Roman sei zwar fiktiv, erzähle jedoch in nüchterner Weise das Lebensthema seiner eigenen Familie. Eine Geschichte von grausamen Erfahrungen während der Vertreibung und vom dadurch geprägten ankommen im Nachkriegsdeutschland. Da dies auch ihn geprägt habe, es um seinen Umgang mit Geschichte gehe, zeige, dass „die Vergangenheit nicht vergangen sei“ so Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold.

Hans-Ulrich Treichel, am 12. August 1952 in Versmold/Westfalen geboren, lebt in Berlin und Leipzig. Er studierte Germanistik an der Freien Universität Berlin und ist seit 1995 Professor am Deutschen Literaturinstitut der Universität Leipzig. Seine Werke sind in 28 Sprachen übersetzt.

Im Anschluss an die Lesung konnten die Gäste den Abend beim Empfang begleitet mit Klaviermusik ausklingen lassen.

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(© Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund)
Staatssekretär Erhard Weimann begrüßt die Gäste.
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(© Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund)
Hans-Ulrich Treichel liest aus seinem Buch »Tagesanbruch«.
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(© Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund)
Interessiertes Publikum
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(© Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund)
Hans-Ulrich Treichel liest aus seinem Buch „Tagesanbruch“
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Hans-Ulrich Treichel
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(© Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund)
Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold
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(© Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund)
Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold und Hans-Ulrich Treichel im Gespräch
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