19.06.2024

Lesung »Kerstin Hensel – Die Glückshaut«

Eine Person liest aus einem Buch vor
Die Autorin Kerstin Hensel liest aus ihrem Buch »Die Glückshaut« vor.  © Thomas Köhler | Photothek

»Die Glückshaut« – so lautete die Überschrift des Abends, zu dem der Dienststellenleiter der Sächsischen Landesvertretung, Ulf Schnars, am 19. Juni 2024 in Berlin zahlreiche Literaturinteressierte begrüßen konnte. Etwa 75 Gäste zog es zu der Vorstellung von Kerstin Hensels neuesten Roman »Die Glückshaut«. Bevor die Schriftstellerin und Dozentin an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin aus ihrem Buch las, stellte André Förster, Verleger des Quintus-Verlags, die Autorin vor. Die im ehemaligen Karl-Marx-Stadt geborene Kerstin Hensel wirke mit ihrem Buch als »Botschafterin Sachsens«, da es sich um einen erzählenden Roman handele, der im Erzgebirge, Pirna sowie ihrer Geburtsstadt spielt. Die Geschichte über die im Erzgebirge geborene Minna Leichsenring und ihre Nachfahren beinhaltet viele Zeitsprünge und umfasst den Zeitraum des 19. bis ins späte 20. Jahrhundert.

Im Jahr 1804 kommt Minna auf die Welt – in einer Glückshaut. Dem medizinischen Phänomen, wenn ein Kind in einer intakten Fruchtblase geboren wird, wird die Kraft zugesprochen, ein glückerfülltes Leben zu garantieren, welches über Generationen weitergetragen wird. Doch Minna wird in ihrer Armut und auf der Suche nach ihrem verlorenen Sohn auf ungewöhnliche Proben gestellt. Dennoch empfindet sie, wie Kerstin Hensel es beschrieb, das »zufriedene Glück«. Die Geschichte wird weitergesponnen bis ins 20. Jahrhundert, hin zu den Nachkommen in zweiter Generation, die trotz ihres Dienstes in der als Tötungsanstalt missbrauchten »Pflege- und Heilanstalt Sonnenstein« in Pirna und der Verbrechen des Nationalsozialismus ihr Glück in der Liebe gefunden haben.

Kerstin Hensel entwickelte eine Geschichte, in der Traumsequenzen, Zeitsprünge und (Ab)brüche die Grenzen zwischen Realität und Imagination auflösen. Reale historische Ereignisse mischen sich mit Teilen Grimm’scher Kinder- und Hausmärchen, Bergmannssagen und fantastischen Begebenheiten, die an E.T.A. Hoffmann erinnern. »Es ist alles erfahren und alles erfunden.« Mit diesen Worten schickte Kerstin Hensel die Leserinnen und Leser auf eine spannende Reise in die Welt der Minna Leichsenring.

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