17.05.2017

»Hoffen, protzen, trauern. Der Zittauer Epitaphienschatz im Spiegel der Reformation« – Ausstellungseröffnung

Ab dem 18. Mai 2017 laden wir Sie herzlich zur Ausstellung »Hoffen, protzen, trauern. Der Zittauer Epitaphienschatz im Spiegel der Reformation« in der Landesvertretung Berlin ein.

Zittau ist berühmt für seine Fastentücher. In diesem Jahr kommt eine besondere Attraktion hinzu: Der Epitaphienschatz, der ab Sommer in der dafür restaurierten Zittauer Klosterkirche präsentiert wird. Es sind etwa 50 Gedächtnisbilder von Zittauer Bürgern und Familien aus der Reformationszeit – ein in Mitteldeutschland heute einzigartiger Bestand. Die Epitaphien wurden seit 2013 in einem groß angelegten Restaurierungsprojekt wiederhergestellt und erstrahlen in alter Pracht. Die Konservierungen wie auch die Restaurierung der Klosterkirche wurde durch Mittel des Freistaates Sachsen in entscheidender Weise gefördert.

Foto der Tafel.
Stiftertafel für Anna und Tobias Friedrich, 1693, aus der Zittauer Frauenkirche, nach der Restaurierung. Teil des Zittauer Epitaphienschatzes  © Städtische Museen Zittau

Der Epitaphienschatz ist der zentrale Kern der Ausstellung »Ganz anders – die Reformation in der Oberlausitz«, in der die spannende Zeit des konfessionellen Zeitalters im heutigen Ostsachsen erzählt wird (30. Mai  2017 bis 7. Januar 2018). Die Oberlausitz gehörte damals noch nicht zu Sachsen, sondern zu Böhmen; Landesherr war der böhmische König, der sein Reich gegen die Türken verteidigen musste und kaum Gelegenheit hatte, sich um innenpolitische Entwicklungen zu kümmern. So entschieden die Städte, der Adel und die Klöster selbst, ob sie zum neuen Glauben übertraten. Es entstand ein konfessioneller »Flickenteppich«, der bis heute bewahrt blieb.

Die Epitaphien sind Zeugnisse dieses Zeitalters, sie sind Denkmäler der Menschen, die die spannende Geschichte machten. In der Landesvertretung wird neben einigen Originalen eine Dokumentation der bedeutendsten Stücke und ihrer Rettung präsentiert. Es werden die Protagonisten dieses bewegten Zeitalters vorgestellt.

Die Ausstellung ist vom 18. Mai bis 16. Juni 2017 täglich – auch während des Deutschen Evangelischen Kirchentags – von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Sächsischen Landesvertretung zu sehen. Gruppen werden gebeten, sich vorab telefonisch anzumelden.

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