»Felix und Felka« – Literaturabend mit Hans Joachim Schädlich
Hans Joachim Schädlich hat am 4. Juli 2018 vor gut 100 literaturinteressierten Gästen aus seinem neuen Buch »Felix und Felka«, das dieses Jahr im Rowohlt Verlag erschienen ist, vorgelesen.
Schädlich wurde 1935 in Reichenbach im Vogtland geboren und lebt heute in Berlin. Für sein Werk bekam er zahlreiche Auszeichnungen.
In »Felix und Felka«, einem Buch, das zwei jüdische Künstlerbiographien, eine Liebesgeschichte und den Schrecken des Holocaust in sich vereint, zeigt sich Schädlich erneut als Meister der kunst- und eindrucksvollen Reduktion der Sprache. Er erzählt die Geschichte des deutsch-jüdischen Malers Felix Nussbaum und seiner Lebensgefährtin, der polnisch-jüdischen Malerin Felka Platek. Die beiden halten sich 1933 an der Villa Massimo in Rom auf und können wegen der Judenverfolgung nicht nach Deutschland zurück. Eine Odyssee beginnt, die unter den Zwängen der rassistischen Verfolgung stand.
Schädlich erzählt ein Einzelschicksal, aber es gelingt ihm, der Erzählung eine Kraft zu geben, die über dieses hinausgeht.
Im anschließenden Gespräch mit Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, erklärte Hans Joachim Schädlich, warum er dieses Thema wählte. Der Autor wollte an einem Einzelschicksal das Schicksal vieler darstellen, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Der aktuell wieder aufkeimende Antisemitismus beunruhige ihn sehr, so Schädlich.
Wie in anderen Büchern Schädlichs geht es in »Felix und Felka« um ein Thema, das sich in Schädlichs Werken immer wieder findet: Macht und Ohnmacht.