Doppeljubiläum »150 Jahre Geologischer Dienst in Sachsen - 100 Jahre Lehre und Forschung für den Gartenbau in Dresden-Pillnitz«
Zwei Jubiläen werden 2022 beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie begangen – Der Geologische Dienst von Sachsen und der Gartenbau im sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie feiern dieses Jahr ihr 150-jähriges und 100-jähriges Jubiläum.
Die Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Gisela Reetz, und der Präsident des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Norbert Eichkorn, würdigten die beiden Fachabteilungen des Landesamtes im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Sächsischen Landesvertretung:
Beide Fachabteilungen bereicherten nicht nur die Geschichte des Freistaates Sachsen, vielmehr finden sich ihre Erkenntnisse weit über die Landesgrenzen hinaus wieder. So ist der Freistaat als »Wiege der modernen Geologie« international anerkannt und Pillnitzer Obstzüchtungen sind im weltweiten Einsatz
Mit ihren aktuellen Themenfeldern stellen sich die Abteilungen den Herausforderungen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft und umfassen unter anderem die Entwicklung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel, zum Umgang mit Naturgefahren und zur nachhaltigen Verfügbarmachung heimischer Ressourcen.
In ihren Vorträgen nahmen Sascha Görne, Abteilung Geologie Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, und Prof. Dr. Henryk Flachowsky, Leiter Institut für Züchtungsforschung, Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, die gut 80 Gäste des Abends mit auf die spannende Reise in ihre Fachgebiete. So wurde veranschaulicht, wie geologische 3D-Modelle – sogenannte »Digital Twins in der Geologie« – uns bei Entscheidungen helfen, sei es auf dem Gebiet der Bauwirtschaft mit der Erstellung digitaler Kopien von Bauwerken und Bauuntergrund oder zur Erstellung digitaler Untergrundmodelle als Planungsgrundlagen z.B. für Tunnelbauten.
»Mieze Schindler« – die urpillnitzer Züchtung einer besonders schmackhaften Erdbeere, benannt nach der Ehefrau der ersten Direktors der 1922 gegründeten Höheren Staatslehranstalt für Gartenbau in Dresden-Pillnitz, Otto Schindler – diente dann als Beispiel für die weltweite Bedeutung Pillnitzer Obstzüchtungen im Gartenbau. Mit Gründung der Lehranstalt begann die enge Verbindung von Lehre und Forschung im Gartenbau. Verschiedene Laboratorien, Gewächshäuser, Versuchs- und Lehrgärten sowie Obst- und Gemüseverwertungsanlagen wurden angelegt und Forschung betrieben. Heute stehen als Fach- und Bildungszentrum des sächsischen Gartenbaus Klimaangepasstheit, Insektenfreundlichkeit und Reduzierung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln im Vordergrund. Dabei hat sich der Gartenbau einer nachhaltigen Erzeugung seiner Produkte verschrieben.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch das Duo Zitherklang, Freiberg, und die Gäste nutzten gern die Gelegenheit für einen Besuch in der begleitenden Ausstellung, die unter dem Motto »Sachsen hebt seine Schätze« die Arbeit der beiden Jubiläumsabteilungen beleuchtet.
Die Ausstellung ist geöffnet bis einschließlich 08. Juni 2022 täglich von 10 bis 18 Uhr – um telefonische Voranmeldung wird gebeten unter: 030 / 20606-0.